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Holz - Eigenschaften und typische Merkmale

 Der Baustoff Holz ist ein Naturprodukt. Jeder Baum ist ein Unikat und in seinen Eigenschaften einzigartig. Holz besitzt verschiedene Merkmale, die von der Natur mitgegeben wurden und die wir nicht ändern können und deshalb akzeptieren müssen. Je nachdem wie die Wachstumsbedingungen gerade sind, schwanken auch die Merkmale, denn die Natur reagiert auf Licht und Dunkel, Sonne und Regen, Wärme und Kälte, Bodenbeschaffenheit, Wasserzufuhr und Nährstoffe sowie Insekten.

Holztypische Eigenschaften stellen keine Fehler dar und haben keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Ware. Nadelhölzer sind entwicklungsgeschichtlich älter als Laubhölzer, ihr Zellaufbau ist im Vergleich zu diesen weniger differenziert. Die Eigenschaften unterschiedlicher Holzarten können stark voneinander abweichen.

Holztypische Merkmale sind u.a.: Astvorkommen, Farbe, Struktur, Geruch, Bearbeitbarkeit, Verdrehungen, Krümmungen, Schüsselungen, Faserablösungen, Widerspanigkeit, oxidative Verfärbungen, Erosion der Oberflächenstruktur, Salzausblühungen, Wasserflecken, unterschiedliche Rohdichte und Gewicht, Qellen und Schwinden, Ausbluten (Auswaschung der Inhaltsstoffe), Harzaustritt, Entflammbarkeit, Schimmel- und Pilzbildung, Pinholes (Insektenlöcher und Gänge), Verzug, Rissbildung, Splint, Wechseldrehwuchs, Ausfall von Kantenästen, Farbveränderungen

Einige dieser holztypischen Merkmale nehmen wir für Sie einmal unter die Lupe:

Äste

Die Äste und Zweige eines Baumes haben die Aufgabe, die Nährstoffe zu allen Pflanzenteilen zu transportieren, in denen Stoffwechselvorgänge stattfinden.Je nach Baumart und Höhe kann das Holz wenig oder viele Äste aufweisen. Demnach weisen also auch alle verarbeiteten Hölzer, je nachdem, welcher Teil des Stammes verarbeitet wurde, ggf. Äste auf.  Bei Massivholzdielen aus Kiefer ist es sogar sehr gewünscht, denn so entsteht der rustikale Charakter.

Ausbluten

Es gibt Holzarten (meist rötlich), die in der ersten Zeit ausbluten können. Durch die Witterung werden bestimmte Inhaltsstoffe aus dem Holz gelöst. So zum Beispiel bei Eiche, Teak, Mahagoni, Rotzeder und Bangkirai. Haben Sie also Ihre Terrasse neu verlegt, dann sollten Sie Ihre Möbel und Hauswände in der ersten Zeit vor dem direkten Kontakt mit dem Holz schützen.

Bearbeitbarkeit

Holz unterscheidet sich nach Herkunft und Wuchsbedingungen in der Festigkeit. Darum müssen Sie zur Bearbeitung immer das passende Werkzeug haben. Während Sie für Nadelholz ein normales Sägeblatt nehmen können, sollten Sie bei Hartholz/Tropenholz zu einem Sägeblatt für Metall/Hartmetall greifen. Der Zeit- und Kraftaufwand ist (z. Bsp. bei Bongossi) um einiges höher als bei anderen Harthölzern. Hier sollten Sie beim Sägen das Sägeblatt mit Öl kühlen, denn es kann sonst heiß laufen. Informieren Sie sich bitte vor dem Bau über die richtige Vorgehensweise.

Drehwuchs/ Krümmungen/ Quellen/ Schwinden

Holz ist Natur. So wächst ein Baum nicht kerzengerade, denn die Holzzellen sind stets leicht gekrümmt. Der Drehwuchs erhöht die Festigkeit des Baumes und gibt ihm Stabilität gegenüber Wind und Wetter. In früheren Zeiten war verdrehtes Holz sehr begehrt, es wurde für den Bau von Schiffen genutzt. Holz schwindet und quillt auf, je nachdem, wie es Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Dabei verändern sich die Maße und ggf. die Form. Dies kann mitunter relativ schnell passieren. Verwenden Sie zum Lagern Stapelleisten und wenden Sie das Holz ggf. öfter. Am Einfachsten ist es, es zügig zu verbauen.

Farbe

Unterschiedliche Holzarten bedeuten auch diverse Holztöne. Je nach den Inhaltsstoffen eines Baumes erscheint das Holz fast weiß (Abachi), gelblich (Kiefer), natürlich (Lärche), rötlich (Kirsche) oder braun bis dunkelbraun. Es kann sogar orange (Erle) oder gestreift sein. Kaufen Sie ein bestimmtes Holz (z. Bsp. Bangkirai oder Cumaru), kann es sein, dass die einzelnen Dielen eine unterschiedliche Farbe aufweisen, obwohl alle Dielen von einer Holzart stammen. Holz ändert im Laufe seiner Zeit seine Farbe: manches wird heller, manches wird dunkler. Wenn Sie Holz nicht behandeln, erhält es irgendwann eine schöne graue Patina.

Geruch

Frisch geschlagenes Holz riecht besonders stark, das ist jedoch abhängig von der Holzart. Jeder Baum hat seine eigene Duftnote, die durch seinen Standort und sogar durch die Jahreszeit geprägt ist. Es gibt Baumarten, die besonders gut riechen: so wird der harzige Geruch von Kiefer, Fichte und Lärche als sehr angenehm empfunden. Palisander riecht sogar nach Rosen. Eiche hingegen riecht zuerst säuerlich nach Essig, später aber würzig, Buche ist geruchsneutral. Zederngeruch wird als schlafffördernd beschrieben. Es gibt aber auch Holzarten, die evtl. unangenehm für jemanden riechen (oder für Allergiker nicht geeignet sind.

Harzaustritt

Bei allen Nadelhölzern, aber auch bei einigen überseeischen Laubhölzern, kann Harz sofort oder später austreten. Das ist eine natürliche Erscheinung, die grundsätzlich nicht zu vermeiden ist. Durch starke Erwärmung, Sonneneinstrahlung und auch durch dunkle lasierende oder deckende Anstriche wird der Harzaustritt gefördert. Harzaustritt kann manchmal störend sein und die Nutzung, zumindest zeitweilig, beeinträchtigen. Nach einer gewissen Zeit der freien Bewitterung, besonders durch Frost, kristallisieren die ausgetretenen Harzreste und wittern ab. Man kann das Holz bis zu einem gewissen Grad entharzen, indem man die Harzgalle mit Azeton oder Terpentin auswäscht. Ohne die chemische Keule geht es mit einer konzentrierten Lösung aus etwas Wasser und Kernseife (1l +20g) oder mit erhitzenden Geräten. Für den Saunabau werden darum nur spezielle Holzarten genutzt, die nicht oder fast nicht harzen.

Oxydative (schwarze) Verfärbungen auf Holz

Ursache für eine schwarze Verfärbung sind oft eisenhaltige Schrauben oder Nägel. Das in ihnen enthaltene Eisen reagiert mit der Gerbsäure im Holz (z.Bsp. Bangkirai), so dass rund um die Schrauben schwarze Flecken entstehen. Das kann auch passieren, wenn Sie eisenhaltige Metallmöbel auf Ihre neue Holzterrasse stellen. Verwenden Sie also am Einfachsten immer Edelstahlschrauben und vermeiden Sie den direkten Kontakt von eisenhaltigem Metall mit Ihrer neuen Holzterrasse. Denken Sie dabei auch an Werkzeug! Ein liegengelassener Spachtel reicht schon aus! Im Falle eines Falles lassen sich dunkle Stellen mit Oxalsäure entfernen.

Pinholes

Pinholes nennt man kleine Löcher (meistens 1- 3 mm) im Holz, die durch Insekten verursacht werden. Diese Insekten sterben kurz nach dem Abholzen des Baumes ab. Pinholes haben keinen Einfluss auf die Haltbarkeit des Holzes. Pinholes finden sich zum Beispiel in Bangkirai.

Rechte und linke Seite

Wo die Jahresringe kleiner werden, ist die rechte Seite eines Brettes, also die dem Kern (der ehemaligen Baummitte) zugewandte Seite. Holz krümmt sich bei der Trocknung zur linken Seite, also gehört eigentlich die rechte Seite des Holzes nach oben. Damit wölben sich ggf. die Dielen nach unten und nicht nach oben. Es entsteht keine Schüsselung und keine Stolperfalle. Bei der Produktion von Terrassendielen kann allerdings nicht darauf geachtet werden, so entscheiden Sie selbst. Sie sollten jedoch möglichst darauf achten, dass Sie alle Dielen gleich herum verlegen, besonders, wenn diese längsseitig auf Stoß verlegt werden. Nur so haben Sie auch später ein einheitliches Verlegebild.

Risse / Auffaserungen

Sie werden oft als bedenklich oder gar gefährlich eingeschätzt, was aber erfahrungsgemäß nicht bestätigt ist. Da Risse im Holz naturbedingt sind, sind sie grundsätzlich kein Mangel. Weder die Funktion noch die Dauerhaftigkeit des Holzes sind in den meisten Fällen als Folge von Rissbildung tatsächlich beeinträchtigt. Risse im Holz sind die Folgen von Schwund und Spannungen und nicht vermeidbar. Ein Umtausch ist deshalb auch sinnlos, da das Holz seine natürlichen Eigenschaften nicht ändert. Jede Holzart neigt unterschiedlich zu Rissbildungen. Hinweis: Lt. TÜV gem. DIN 7926-1/Abschn 4.2.7 sind Rissbildungen zulässig und stellen kein erhöhtes Gefahrpotential dar.

Schüsselung

Holz lebt. Es schwindet und quillt auf, je nachdem wie es Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Dabei verändern sich die Maße und ggf. die Form einer Diele. Wölbt sich die Diele in der Mitte nach unten, sagt man, diese schüsselt. Beachten Sie hierzu die Informationen "Rechte und linke Seite".

Vergrauung

Holz verändert sich. Es behält nicht die Farbe, die es bei Kauf hatte. Das ist ganz normal, denn Licht und Sonne, Wind, Regen, Schnee, Schmutz und Zeit haben Einfluss auf die Holzoberfläche.Jedes Holz vergraut mit der Zeit, das ändert nichts an der Stabilität. Wollen Sie das Verhindern, können Sie das Holz mit pigmentiertem Öl behandeln. Bei Holz welches viel Gerbsäure enthält, kann es in der Kombination mit wasserhaltiger Farbe zu gelblichen Verfärbungen kommen.