Fassadenholz und der richtige Wetterschutz

 

Holzfassade mit vergrauten Holzschindeln, laut Besitzer ca. 100 Jahre alt...habe ich bei einer Wanderung im franz. Jura entdeckt!
Holzfassade mit vergrauten Holzschindeln, laut Besitzer ca. 100 Jahre alt…habe ich bei einer Wanderung im franz. Jura entdeckt!

 

Bei der Frage nach dem richtigen Wetterschutz für Fassadenholz streiten sich die Gelehrten und auch die Praktiker. Soll das Fassadenholz komplett vor Bewitterung geschützt werden? Oder wird der Wetterschutz von Anfang an so eingeplant, dass die Holzfassade gleichmäßig vergraut?

Wetterschutz durch großen Dachüberstand
Eine Region, in der traditionell viel unbehandeltes Holz verarbeitet wird, sind die Alpen und das Voralpenland. Bauernhäuser, Almhütten und Heuschober werden seit Generationen aus Holz gebaut, das weder lasiert, lackiert oder geölt wird. An diesen Gebäuden lässt sich sehr schön erkennen was es bedeutet, wenn Fassadenholz der Bewitterung ausgesetzt. Es vergraut. Leuchtet das Holz beim Bau noch in gelben und orangen Tönen, nimmt es mit der Zeit einen dunkleren oder einen silbrig grauen Ton an. Experten sprechen bei diesem Prozess vom Vergrauen. Hier ist er gewollt.

Völliger Wetterschutz für das Fassadenholz?
Völliger Wetterschutz für das Fassadenholz klingt zwar gut, ist aber in der Praxis kaum zu realisieren. Überdimensionale Dachüberstände könnend das Fassadenholz zumindest in Teilen vor Schlagregen schützen. So vermag auch ein 70 cm großer Dachüberstand das Holz der Fassade nur teilweise vor Bewitterung schützen. Auf der Wetterseite gilt sogar die Faustregel, dass die Länge des Dachüberstandes der Höhe der unbewitterten Fassadenfläche entspricht. Die ästhetischere Lösung kann es also sein, von vornherein auf den konstruktiven Wetterschutz vom Fassadenholz zu verzichten und ein gleichmäßiges Vergrauen des Holzes zu ermöglichen.

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