Boden-Deckel-Schalung – Klassiker der Holzfassade

Die Boden-Deckel-Schalung können wir mit Fug und Recht als den Klassiker der Holzfassade bezeichnen. Bekannt ist sie vielen Schwedenfans in der sägerauen Variante der Schwedenhäuser. Dabei wechselt sich ein Bodenbrett, das definitionsmäßig unten liegt, mit einem Deckelbrett, welches demnach darauf montiert wird, ab.
Üblicherweise sind die Bretter bei der Boden-Deckel-Schalung vertikal, also stehend montiert. Was den weiteren konstruktiven Vorteil birgt, dass Wasser direkt ablaufen kann und nicht auf dem Holz stehen bleibt. Das trägt zu schnelleren Trocknung der Fassade nach Schlagregen bei und verlängert ihre Lebenszeit.
Diese Art der Schalung gibt es in unzähligen Varianten, die immer dem gleichen Prinzip folgen. Sie variieren die Abstände zwischen Boden und Deckel durch die Breite der verwendeten Bretter. Außerdem können sägeraue, gehobelte, naturbelassene oder behandelte Bretter verbaut werden.

Varianten der Boden-Deckel-Schalung

Zwei Spielarten dieser Holzfassade sind die Leisten-Deckel-Bekleidung und die Deckleistenbekleidung.
Bei der Leisten-Deckel-Bekleidung werden auf den unten liegenden Traglattung die schmalen Leisten montiert, darüber die breiten Deckel-Bretter. Genau anders herum funktioniert die Deckleistenbekleidung. Bei dieser Art der Holzfassade werden auf die unten liegende Traglattung Breite Fassadenbretter montiert. Der relativ schmale Abstand zwischen diesen Brettern wird dann mittels schmalerer Deckleisten geschlossen. Alle drei Varianten ergeben drei Holzschichten. Wandseitig ist die Traglattung angebracht, darüber die Bodenebene und dann die Deckelebene.

Verwendete Holzarten und Brettprofile

Für diese Art der Holzfassade kommen diverse Bretter und Holzarten in Frage. Gerne entscheiden sich unsere Kunden für sibirische oder europäische Lärche. Ob sägerau oder gehobelt ist Geschmackssache. Sägeraue Ware bietet zwei Vorteile. Dadurch, dass ein Arbeitsschritt entfällt, ist die Ware oft günstiger im Angebot. Zweitens ist sie durch das entfallende Hobeln stärker im Material. Beide Varianten lassen sich naturbelassen oder oder mit Schutzanstrich versehen. Auf die Haltbarkeit hat dieses nur bedingt Einfluss. Daher ist auch diese Entscheidung dem Geschmack überlassen. Ein Grundieren, Lasieren und Lackieren ist möglich. Bei der unbehandelten Ware wird die Fassade im Laufe der Zeit edel vergrauen. Das bedeutet üblicherweise einen Farbwechsel vom honigfarbenen, orangen Holz hin zu einem edel anmutenden silbern, bis grauen Finish.

Für die Material Planung plus 30 Prozent

Diese Art der Holzfassade eignet sich für Giebel, Wohnhäuser und Betriebsgebäude genauso wie für Reithallen oder landwirtschaftliche Gebäude. Bei der Planung der Fassade gilt es, die Materialüberlappung auszugleichen. Deshalb unser Tipp für die Material Planung: Rechnen Sie mit etwa plus 30 Prozent des Holzbedarfes.
Da die Bretter sich bei der Boden-Deckel-Schalung an den Rändern etwa 2,5 Zentimeter überschneiden, empfehlen wir in Abhängigkeit der Breite der einzelnen Bretter einen Zuschlag von etwa 30 Prozent der zu verkleidenden Fläche. Dieser ergibt sich aus rund 20 Prozent für die Materialüberschneidung und zusätzlichen 10 Prozent für den Verschnitt. Grob ergibt das ein Materialaufwand von plus 30 Prozent.

Profi-Tipp für die Boden-Deckel-Schalung

Und noch drei Tipps von unseren Tischlern, wenn Sie die Holzfassade selbst in Angriff nehmen möchten.
Tipp 1: Verschrauben Sie den Deckel nicht mit dem darunterliegenden Boden. Denn Holz arbeitet. Auch solide getrocknete Ware weist durch Regen, Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen Quell- und Schwindbewegungen auf. Deshalb muss jedes Brett einzeln für sich arbeiten können.
Tipp 2: Sie können wählen, ob Sie eine gehobelte und gefaste oder sägeraue Oberfläche verbauen möchten. Wenn Sie sich für einen Schutzanstrich entscheiden, empfehlen wir sägeraue Bretter. Denn die offenen Holzporen einer sägerauen Oberfläche sind deutlich saugfähiger als die der gehobelten Ware.
Tipp 3: Nutzen Sie für die Verschraubung der Boden-Deckel-Schalung ausschließlich hochwertige Edelstahlschrauben. Pro Kreuz/Schraubpunkt sollten 2 Schrauben verarbeitet werden.