Eiche und ihre sprichwörtliche Härte

Die deutsche Eiche und ihre sprichwörtliche Härte und Beständigkeit ist nicht nur in die Literatur eingegangen. Sie ist nach der Buche der häufigste Laubbaum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihr Ausbreitungsgebiet reicht über alle Erdteile der nördlichen Halbkugel. Besonders stark findet sich der Baum von Europa bis in den Kaukasus. In Mitteleuropa wächst sie vom Norddeutschen Tiefland bis zu 1000 Meter Höhe in den Alpen. Es gibt über 200 verschiedene Eichenarten auf der ganzen Erde, jedoch nur wenige sind hochwertige, helle Furnierhölzer. Die bekanntesten Arten sind die Stieleiche und die Traubeneiche. Auch heute sind in Europa Eichen von 500 bis 800 Jahren keine Seltenheit. Frisch erreicht ihr Holz ein Gewicht von 1050 Kilogramm pro Kubikmeter. Darrtrocken liegt das Holz bei 600-650 kg/m³.

Stieleiche und Traubeneiche

Der lateinische Name der Stieleiche lautet Quercus robur. Sie ist sommergrün, kommt in fast ganz Europa vor. Im Norden bis Schottland, Südschweden und Südfinnland, im Osten bis zum Ural, im Süden bis in den Kaukasus und nach Kleinasien mit Ausnahme der südrussischen Steppe. Im Süden bis in dem Balkan, Italien, nördliches Spanien. Sie ist deutlich winterhärter und resistenter gegen Trockenheit als die verwandte Trauben-Eiche und daher weiter verbreitet. Im Mittelalter waren ihre Früchte die Grundlage der Schweinemast und des Schiffbaus in Europa. Sie ist auch heute noch ein gesuchtes Nutzholz. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 40 Metern, Ihre Krone ist unregelmäßig locker und knorrig.
Die Traubeneiche wird auch als Wintereiche bezeichnet. Ihr lateinischer Name lautet: Quercus petraea. Sie ist sommergrün, also Laubwerfend. Zuhause ist sie in ganz Europa und Westasien. Ihr Holz gilt als wertvoll und vielseitig verwendbar. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 40 Metern und ist sehr langlebig.

Verwendung des Holzes

Hart wie Eichenholz: Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert. Als Furnierholz und zum Möbelbau eignet sich Eichenholz ebenfalls, vor allem das engringige Holz. Das schwere und harte Holz mit weiten Jahrringen wird gern als Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Da das Eichenholz nur sehr langsam trocknet, sollte man es vor der Bearbeitung lange und richtig lagern, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Eichenholz verzieht sich kaum und ist sehr resistent gegen Umwelteinflüsse, deshalb auch im Outdoor-Bereich viel eingesetzt.
Die Rinde, das Laub und die Früchte der Eiche sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt.

Was sonst noch interessant ist

Die Donareiche ist eine kleine Unterart der Eichen. Es sind Bäume , die auf einen germanischen Kult zurückgehen und dem Gott Donar geweiht waren. Bis heute gilt die Eiche in vielen Kulturen Europas als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit, Wahrheit, Treue und Heldentum. Noch immer zieren Eicheln und Eichenlaub, Münzen sowie Wappen und Rangabzeichen.
Eicheln als Delikatesse: Eicheln galten früher als hervorragende Nahrung mit reichlich Stärke, Eiweiß und Fett, mussten aber vor dem Verzehr entbittert werden. Getreide wurde noch bis ins Mittelalter mit Eichelmehl gestreckt. Heute werden Eicheln zur Schweinemast verwendet, dies gibt dem Fleisch besondere Festigkeit und Würze.
Aber Vorsicht, für Pferde und Rinder sind Eicheln giftig. Besonders in unreifem Stadium. Auch medizinisch wurde und wird die Pflanze verwendet. Eine besondere Rolle spielt dabei der hohe Anteil an Bitter- und Gerbstoffen. Die Eiche wird unter anderem bei Frostschäden an Händen und Füßen oder auch in der Bachblüten-Therapie eingesetzt.