Fichte nicht TannePatrick Hinzmann

Die Fichte – nicht Tanne

Die Fichte oder gemeine Fichte hört auf den botanischen Namen Pica abies. Sie ist ein immergrüner Nadelbaum. Oft wird sie als Rottanne bezeichnet. Das ist sie aber nicht. Baum des Jahres war sie 2017 und löste lebhafte Diskussionen aus. Sie gilt als der Brot und Butterbaum der Holzindustrie. Sie liebt niederschlagsreichere höhere Lagen. Ihr Ausbreitungsgebiet reicht von gesamten mittel- bis nordeuropäischen Raum bis ins nördliche Asien. Eurasien gliedert sich dabei in die Bereiche:
– Mittel- und Südosteuropa: Dazu zählen die Alpen, das Jura, der Schwarzwald, der Balkan, die Karpaten, aber auch fast alle Mittelgebirge in Deutschland;
– Nordosteuropa: Skandinavien, Baltikum, Russland bis zum Ural;
– Sibirien: Ural bis zum Ochotskischen Meer;

Brot und Butterbaum der Forstwirtschaft

Die Fichte ist der Brot und Butterbaum der Forstwirtschaft. Seine Einsatzbereiche sind mit einer Ausnahme fast unbegrenzt.
Das Holz ist langfaserig von gelblicher Färbung mit deutlich erkennbaren Jahrringen. Mit seiner Rohdichte von 470 kg/m³ und einer Darrdichte von ungefähr 470 kg/m³ ist das Holz ein Weichholz. Das Verhältnis seiner mechanischen Festigkeit zum eigenen Gewicht ist trotzdem günstig. Deshalb ist das Holz in unseren Breiten das meistgenutzte Bauholz. Nicht gut geeignet ist es für den ungeschützten, bewitterten Einsatz im Freien.
Bestens geeignet ist das helle Holz für den Möbel- und Innenausbau. Außerdem ist die Papierindustrie ein starker Abnehmer. Hinzugekommen ist die Nutzung als Energieholz. Meist wird hierfür das so genannte Waldrestholz verwendet.

Fichte oder Tanne, wo liegt der Unterschied?

Fichte nicht Tanne

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Oder der Irrtum mit dem Tannenzapfen. Im Unterschied zur Tanne – merke, Tannen sind keine Fichten – sind die Nadeln anders angeordnet. Fichten haben spitze stechende Nadeln. Die Nadeln der Fichte wachsen rund um den Zweig.
Tannennadeln sind in Reihen angeordnet. Außerdem haben die Nadeln des Tannenbaums auf der Unterseite zwei weiße Streifen aus Wachs. Die Rinde von Tannen ist glatter als die von Fichten. Finden sich auf dem Boden Zapfen, sind es keine Tannenzapfen. Diese wirft der Baum in einzelnen Schuppen ab. Fichten hingegen werfen Zapfen. Tannen werfen die Schuppen ihrer Zapfen einzeln ab, Fichten lassen den ganzen Zapfen fallen.
Ist es Herbst und die Stürme jagen über das Land und die Wälder? Dann kann es sein, dass auch Nadelholz geworfen wird. Deutlich häufiger liegen dann Fichten auf dem Waldboden. Tannen hingegen wurzeln tiefer und stehen fester.

Baum des Jahres 2017

Im Jahr 2017 wurde die Fichte zum Baum des Jahres ernannt. Das hatte heftige Diskussionen zu Folge. Ja, dieser Baum gilt in Zeiten der Klimaveränderung als gefährdet. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite gilt sie vielen Naturschützern und Forstleuten als Inbegriff der Monokultur. Was kaum noch dem aktuellen Wissenstand von schützenswerten Baumbeständen entspricht. Zwar gibt es hier auch zwei Meinungen, nämlich die wirtschaftliche Sichtweise und die ökologisch argumentierende, aber beide werden sich in den nächsten Jahren annähern müssen. Denn Forst, der nicht wirtschaftlich ist, wird es auf Dauer schwer haben und Monokulturen sind deutlich günstiger zu pflegen und zu ernten. Gleichzeitig sind Zwängsfällungen durch Sturm oder Waldschädlinge genauso ein wirtschaftlicher Unsinn. Was bedeutet, das der Forst der Zukunft wahrscheinlich einen neuen Weg neben der Monokultur einschlagen wird, um weiter wirtschaftlich zu bleiben. Das beste Beispiel für diese Argumentation lieferte in jüngster Zeit das Jahr 2018. Der Holzeinschlag sprang um über 20 Prozent nach oben. Schuld waren Waldschäden.

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