Flader – ein Geschenk der Natur

Flader und der Fladerschnitt gehören zusammen. Denn der Schnitt macht eine Flader erst sichtbar. Gemeint ist ein bogenförmiger Jahresring. Der wird sichtbar, wenn der Baumstamm parallel zur Längsachse aufgeschnitten wird. Schreiber und Förster sprechen hier auch vom Sehnenschnitt. Das Holzmerkmal wird auch als Fladerung oder Blume bezeichnet.

Wie entsteht eine Flader oder eine Blume?

Es ist das ästhetische Zusammenspiel von Säge und Natur. Beim Schnitt, der in Längsrichtung zum Stamm geführt wird, entsteht die Flader oder Blume. Sie zeigt die Jahresringe die sich, bedingt durch das natürliche Wachstum der Bäume, nach oben hin verjüngen. Würden Schnitt und Jahresring gänzlich parallel laufen, ergäben sich bei gerade gewachsenem Holz gerade Linien. Durch die natürliche Verjüngung laufen diese Jahresringe konisch zu. Es ergibt sich eine parabelförmige Kurve an der Holzoberfläche. Mit diesem Umstand spielen Möbeltischler und Holzdesigner. Der Effekt tritt umso stärker auf, je deutlicher die Maserung einer Holzart in den Vordergrund tritt. Diese ästhetischen Effekte lassen sich durch entsprechende Nachbehandlung des Holzes, wie wachsen oder ölen, noch verstärken.

Die Flader lässt sich über den Tangentialschnitt bewusst nutzen

Die Maserung, erzählt dem Kenner und Genießer die Geschichte des Holzes. Wie ist es gewachsen, und wo ist es gewachsen? Während die optischen Eigenschaften eines Holzes beim Bau- und Konstruktionsholz so gut wie keine Rollen spielen, tritt sie bei der Inneneinrichtung als eines der wichtigsten Argumente nach vorn.
Als optisch anspruchsvoll für Innenausbau und Möbelindustrie gilt inzwischen die Douglasie. Seit Jahrzehnten in Europa in heimischen Wäldern angebaut, entfaltet das Holz besonders aufgrund seiner Maserung eine hohe ästhetische Wirkung. Mit seiner rosa bis roten Kernfarbe erinnert es stark an Lärche. Je nach Jahrringbreite und Schnittbild wie Flader und Rift variiert das Erscheinungsbild von lebhaft-rustikal bis schlicht-modern.

Ein Hauch von Holz
Was mit dicken Brettern funktioniert, geht auch mit sehr dünnen Brettern. Oder sagen wir hauchdünnen Brettern. Andere nennen es Furnier. Es heißt dann Fladerfurnier und meint Furnier, das tangential aus einem Stamm gemessert wurde und die beschriebene ovale oder bogenförmige Maserung zeigt.
Eine andere Bezeichnung dafür ist eine gefladerte Textur. Eine Blume entsteht, wenn beim Zuschnitt über das Herz hinweg gemessert wird. Angeschnittene Blumen sind Friese mit meist halber Blume. Anstelle von Blume wird auch von Herz gesprochen.

Flader, Fladerung oder Blume, Ästheten lieben sie

Ob Flader, Fladerung oder Blume – die Phänomene beschreiben immer das gleiche und werden über den Sehnenschnitt oder Tangentialschnitt sichtbar. Dabei kann der Effekt besonders bei Hölzern genutzt werden, die eine starke Textur oder Maserung zeigen. Der Sägeschnitt durchtrennt also fortlaufend weitere Jahrringe, die dann als parabelförmige Kurven erscheinen. Möbeltischler und Holzdesigner setzen dieses Geschenk der Natur bewusst ein, um einen ästhetischen Effekt zu erzielen. Das gleiche gilt für die Produzenten hochwertiger Furniere. Je stärker der Helldunkel-Kontrast zwischen den einzelnen Jahresringen ist, desto deutlicher treten die Flader oder Blumen auf. Sie haben Frage oder Wünsche? Hier erreichen Sie uns.