Holzfeuchte oder das Wasser im HolzPatrick Hinzmann

Holzfeuchte oder das Wasser im Holz

Die Holzfeuchte beschreibt den Anteil des Wassers im Holz. Je frischer ein Holz geschlagen oder geerntet wurde, umso feuchter ist es. Je nach Holzart wird es getrocknet, bis es den zur Weiterverarbeitung richtigen Feuchtegrad erreicht hat. Der kann je Holz und Trocknungsmethode auf sehr unterschiedlichem Weg und nach sehr unterschiedlicher Zeit erreicht werden.

Holzfeuchte – das Holz nimmt Wasser auf und gibt es wieder ab
Holz ist hygroskopisch. Das bedeutet ganz einfach, dass es sogar ohne direkte Befeuchtung, wie beispielsweise durch Regen oder im Erdbau, in der Lage ist, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen. Das Ergebnis ist das so genannte Quellen, weil es sich je nach Holzart in dieser Phase ausdehnt. In der Trocknungsphase kann das gleiche Holz das Wasser wieder abgeben. Diese Phase bezeichnen wir als Schwinden. Denn es nimmt – abhängig von der Holzart – mehr oder weniger an Volumen ab. In Abhängigkeit der umgebenden Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit stellt sich ein Feuchtegleichgewicht ein. Das ist dann die so genannte Ausgleichsfeuchte.

Die Holzfeuchtigkeit wird hier gemessen in Masse-Prozent, kurz: %.

Diese teilen wir grob in drei Bereiche auf.

0 bis 6 % = trocken

6 bis 35 % = feucht

35 % und mehr = nass

Jede Holzart reagiert anders. Der Umgang mit dem Wasser liegt an der Faserstruktur der Holzart. Denn das Wasser wird nicht nur in den Zellen eingelagert, sondern,auch in den Zwischenräumen der Holzzellen.

Achtung, wir sprechen nicht von Brennholz, nur soviel:

Holzfeuchte oder das Wasser im Holz

Holzfeuchte oder das Wasser im Holz lässt sich unterschiedlich messen. Üblich ist der elektrische Widerstand.

Wer jetzt ob der Zahlen verwirrt ist, sucht vielleicht nach etwas anderem. Wir sprechen hier nicht von der Feuchtemessung für Kaminholz oder Brennholz. Nur soviel, damit Sie nicht weitersuchen müssen: Brennholz gilt bei einem Wassergehalt von 15 % bis 20 % als trocken. Oft wird es auch als lufttrocken bezeichnet. Dieses Holz verbrennt relativ emissionsarm, besitzt einen hohen Heizwert von etwa 4 kWh/kg und stellt somit einen qualitativ hochwertigen Brennstoff dar. Aber zurück zum Bauholz und der Holzfeuchte.

Holzfeuchte oder zwei Sorten Wasser im Holz

Feuchteeinlagerung und Fasersättigung sind zwei Formen von Wasser im Holz. Das eine findet sich in der Zellsubstanz, das andere tritt als freies Wasser in den Zellzwischenräumen des Holzes auf. Erst wenn die Zellen kein Wasser mehr aufnehmen können, lagert Holz Wasser in den Zellzwischenräumen ein.

Bei einer Trocknung wechselt die Reihenfolge. Zuerst verdunstet das freie Wasser aus den Zellzwischenräumen. Danach geben die Zellen das in ihnen gelagerte Wasser ab.
Je nachdem, welches Wasser noch im Holz steckt, bezeichnet man die Zustände des Holzes unterschiedlich.
Der Fasersättigungspunkt ist dann erreicht, wenn kein freies Wasser mehr enthalten ist. Je nach Holzart liegt dieser zwischen 23 und 35 M-%.
Erst unterhalb dieses Fasersättigungsbereiches beginnt das Holz seine Wasser aus den Zellen abzugeben. Damit zieht sich das Holz zusammen und verliert an Volumen. Es schwindet.
Bei Luftfeuchteänderungen kann dieser Prozess umgekehrt werden und das Holz quillt. Umgangssprachlich sagen wir dann: »Das Holz arbeitet«.
Als Terrassendiele sind diese Prozesse erlaubt, wobei wir immer Holzarten empfehlen, bei denen die Quell- und Schwindbewegungen nicht zu groß sind. Denn andernfalls neigt das Holz dazu, an den Befestigungspunkten zu reißen.
Im Innenbau ist eine Weiterverarbeitung erst im trockeneren Zustand sinnvoll.
Das Holz muss seine Holzfeuchte für diesen Zweck an die Umgebungsfeuchte angepasst haben.