Holzwirtschaft, um Nachhaltigkeit bemüht: Holz-Service-24.Patrick Hinzmann

Holzwirtschaft: nachhaltig denken und handeln

Holzwirtschaft bedeutet, nachhaltig zu denken und zu handeln. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist heute überstrapaziert. Immer wenn etwas als umweltfreundlich, sparsam, ausdauernd oder grün dargestellt werden soll, beschreiben wir es heute als nachhaltig.
Das muss nicht immer falsch sein, aber es nervt. Wenn jemand das Wort im Munde führen darf, dann ist es die Holzwirtschaft. Denn hier liegen die Wurzeln dieses Modebegriffs. Was nicht bedeutet, dass alle Betriebe im Umfeld der Holzwirtschaft auch nachhaltig handeln und dieses Kriterium erfüllen. Wir wagen einen Blick zu den Ursprüngen des Begriffs.

Nachhaltigkeit und der Forst

Wer sein Geld mit Forst verdient, braucht einen langen Atem. Er muss im ursprünglichen Wortsinn nachhaltig handeln. Denn bis sein gepflanzter Baum geerntet werden kann, vergehen oft Generationen. Wer dabei kurzfristig denkt, schadet nicht nur der Natur. Er sägt auch an dem Ast, auf dem er sitzt.

Über 300 Jahre und das Postulat der Nachhaltigkeit
Über dreihundert Jahre ist es her, dass Hans Carl von Carlowitz im Jahr 1713 den Begriff der Nachhaltigkeit in seinem Werk »Silvicultura Oeconomica« zum ersten Mal niederschrieb. Wer jetzt in romantischer Verklärung an den deutschen Wald als Ort der Ruhe, der Schaffenskraft und Reinheit denkt, irrt.
Carlowitz forderte einen anderen Umgang mit dem Wald, als den, den er in den zurückliegenden Jahren erfahren hatte. Die Menschen mussten umdenken, sonst gäbe es keinen Wald mehr, der nicht nur Lebensraum, sondern auch Wirtschaftsraum war. Auch wenn das damals noch nicht so klar definiert wurde. Sein Anliegen war es, die durch Übernutzung ausgelaugten und verwüsteten Wälder nach dem 30-jährigen Krieg wieder aufzubauen und dafür Sorge zu tragen, dass derartiger Raubbau künftig unterbleibt.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Holzwirtschaft

Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit in der Holzwirtschaft, das Carlowitz forderte, war denkbar einfach. Es sollte nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen werden, als in der gleichen Zeit nachwachsen konnte.

Holzwirtschaft, um Nachhaltigkeit bemüht: Holz-Service-24.

Holzwirtschaft, um Nachhaltigkeit bemüht: Holz-Service-24.

Dieser Grundsatz, nicht mehr Holz zu ernten, als nachwächst, prägt seither die Forstwirtschaft. Forst bedeutet dabei Wald und beschreibt die Menschen, die das Holz im Wald ernten, und die, die es an die weiterverarbeitenden Betriebe verkaufen. Sie sind direkt an der Quelle und sehen tagtäglich, was es bedeutet, langfristig zu planen und zu wirtschaften. Die Holzwirtschaft umfasst aber den weiterreichenden Handel, der inzwischen global abläuft. Dort ist nicht alles Gold, was glänzt.
Der Begriff der Nachhaltigkeit hat in den vergangenen drei Jahrhunderten viele Bezugsgrößen erlebt: Holzerträge, Betriebsvermögen, Reinerträge, Wertschöpfung, Naturproduktivität, Arbeitskräfte, Schutzwirkungen oder Biodiversität. Heute sehen wir hinter dem Begriff der Nachhaltigkeit vielmehr als nur das Holz.
In den zurückliegenden Jahren hat der Begriff der Nachhaltigkeit eine deutliche Erweiterung erfahren und schließlich alle Wirtschaftszweige und Lebensbereiche erobert. Heute umfasst das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Bestandteile zur Sicherung der Generationengerechtigkeit.

Antworten suchen
Eine gute Entwicklung, wie wir meinen. Aber auch wenn wir den Kreis an dieser Stelle schleißen und zum Wald zurückkehren, stehen wir heute vor einer genauso großen Herausforderung, wie die Menschen in der Holzwirtschaft zu Zeiten des Forstmanns Hans Carl von Carlowitz. Wir haben noch keine Antworten auf die Frage, welche Bäume unsere Enkel in unseren Wäldern ernten werden. Denn das Klima mit seinen Temperaturen und den Niederschlagsmengen scheint sich zu wandeln. Welche Holzarten in welchen Familien im komplexen Biosystem Wald zusammenfinden und eine nachhaltige Holzwirtschaft ermöglichen, müssen wir erst noch herausfinden.