Nadelholz ist von Natur aus widerstandsfähig.Patrick Hinzmann

Nadelholz, von Natur aus widerstandsfähig

Nadelholz ist das Holz der Nadelbäume, im Gegensatz zu Laubbäumen. Von der Lärche abgesehen, sind diese »immergrün«, werfen ihre Nadeln also nicht im Herbst ab.
Eine alte Bezeichnung für Nadelholz ist Harzholz. Sie spiegelt den vergleichsweise hohen Harzgehalt der meisten Nadelbäume wider. Harz ist auch der Grund weshalb viele es als Brennholz vermeiden. Denn Harz kann beim Verbrennen spritzen, was im geschlossenen Ofen eine untergeordnete Rolle spielt. Es besteht zu 90 bis 95 % aus längs verlaufenden Tracheiden, damit ist es homogener als das Holz der Laubbäume.
Der höhere Harzgehalt des Holzes schützt es besser vor Pilzbefall und gegen Witterungseinflüsse als viele heimische Laubhölzer. Außerdem ist es korrosionsbeständiger gegenüber Chemikalien. Auf Grund der meist geringen Schwindung ist es auch form- und dimensionsstabiler. In Verbindung mit der guten Bearbeitbarkeit lassen diese Eigenschaften eine vielseitige Verwendung insbesondere als Bau- und Schnittholz zu.

Welche Nadelhölzer sind Hartholz?

Welche Nadelhölzer sind Hartholz? Die Grenze zwischen Hartholz und Weichholz liegt bei 550 kg/m³. Dieses Gewicht bezieht sich auf die Darrdichte oder Rohdichte. Sie beschreiben das Holz ohne jeden Wasseranteil. Diesen Wert erreicht keine Holzart in der Natur. Die Rohdichte ist nur unter Laborbedingungen herstellbar. Lufttrockenes Holz hat einen Wasseranteil von etwa 12-15 Prozent. Bei raumtrockenem Holz liegt der Wassergehalt zwischen 6 und 11 Prozent. Weichholz darf nicht mit dem englischen »Softwood« verwechselt werden. Dort steht dieser Begriff generell für Nadelholz.

Wie witterungsbeständig ist Nadelholz?

Experten sprechen weniger von witterungsbeständig als vielmehr von Dauerhaftigkeit. Diese ist in vier Klassen unterteilt. Stufe 1 stellt dabei die höchste Dauerhaftigkeit dar. Stufe vier ist am empfindlichsten gegen äußere Einflüsse, so auch gegen die Witterung.
Manchmal reicht schon eine einfache Behandlung und aus einem wenig witterungsbeständigen Holzart wird ein Holz, das die Ansprüche der Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 erfüllt. So ist es mit der Thermokiefer. Unbehandelt ist die Kiefer weich. Ihr Gewicht liegt bei 520 kg/m³, ihre Witterungsbeständigkeit ist lediglich mäßig. Als Thermokiefer wird sie unter hohen Temperaturen resistent gemacht gegen Witterungseinflüsse und andere Schadfaktoren. Dabei bleibt es als heimisches Holz immer noch sehr günstig und erhält sich eine ungemein positive Klimabilanz.

Nadelhölzer und ihre Eigenschaften

Nadelholz ist von Natur aus widerstandsfähig.

Nadelholz ist von Natur aus widerstandsfähig.

In Deutschland ist die Fichte (Rohdichte 430 kg/m³) die Nummer Eins unter den Nutzhölzern. Neben anderen Gründen ist es ihr schnelles Wachstum, dass ihr diesen Platz ganz oben auf dem Treppchen eingebracht hat. Besondere Bedeutung kommt dem Fichtenholz in der Holzwerkstoff- sowie Papier- und Zellstoffindustrie zu. Durch sein günstiges Verhältnis von Gewicht zu Festigkeitseigenschaften und Verfügbarkeit eignet sich Fichtenholz hervorragend als Bau- und Konstruktionsholz.
Die Tanne liefert ein sehr weiches Holz (Rohdichte 410 kg/m³). Genutzt wird Tannenholz für den Bau, im Außen- und Innenbereich, sowie für Möbel.

Zunehmend mehr wird das Hemlock-Holz eingesetzt. Es stammt aus Nordamerika. Es ähnelt dem heimischen Tannenholz, ist aber etwas stabiler und vor allem harzfrei.
Douglasie liefert ein mittelhartes Material mit mäßiger Witterungsbeständigkeit. Ihr Gewicht liegt zwischen 550-580 kg/m³. Eingesetzt wird sie auf dem Bau, für den Innenausbau, für Parkett, Möbel, Vertäfelungen oder auch für die Gartengestaltung und Terrassendielen.
Lärche ist mittelhart (550-590 kg/m³) ihre Witterungsbeständigkeit ist hoch. Als Nadelholz ist sie der schwerste und widerstandsfähigste Rohstoff unter den einheimischen Gewächsen. Ihr Holz wird nicht nur für den Innenausbau, für Fußböden, Treppen und Möbel genutzt. Die Lärche ist aufgrund ihrer Eigenschaften auch ein sehr guter Rohstoff für den Einsatz im Freien. Für Terrassendielen und Fassadenholz ist sie ein guter Ersatz für Tropenhölzer.