Robinie – das Siegerholz des Klimawandels
Robinie stammt ursprünglich aus Nordamerika, weshalb der Neuzugang nicht von allen europäischen Förstern gern gesehen ist. Gehandelt wird die Robinie auch unter den Namen »Falsche Akazie« oder »Gemeiner Schotendorn«. In Frankreich ist es die Robinie, in England heißt sie False Acacia, die Amerikaner nennen sie Black Locust oder Yellow Locust. Das Holz des schnell wachsenden Baums ist sehr Hart und erreicht schon unbehandelt für die natürliche Dauerhaftigkeit die Klasse 1-2. Das Gewicht liegt frisch zwischen 800 und 950 kg/m³. In Europa wurde sie zunächst als Alleebaum und in Parks kultiviert. Ihr schneller Wuchs und ihre hohe Dauerhaftigkeit führen dazu, dass sie auch als Nutzholz zu guten wirtschaftlichen Erträgen führt. Negativ auf die Verwertbarkeit wirkt sich der teilweise ungerade Wuchs aus. Die in Deutschland gehandelten Bäume stammen meist aus Brandenburg oder aus Rumänien und Ungarn. Aufgrund ihrer relativ guten Resistenz gegen Trockenphase gilt die Robinie als eine mögliche Alternative zu anderes Bäumen, um auf Grenzstandorten waldbaulich dem voranschreitenden Klimawandel zu begegnen.
Lösung oder Teil des Problems
Die Eigenschaft, des Baumes, Luftstickstoff zu fixieren und den Boden damit anzureichern, führt dazu, dass sie andere Pflanzen vertreibt. Deshalb wird die Robinie auf speziellen Standorten aus Sicht des Naturschutzes nicht überall geschätzt. Als Pionierbaumart besiedelt sie Waldbrandflächen. Auch Trockenrasen sagt ihr gut zu. Aus Gegenden Europas mit milden Temperaturen und knappen Sommerniederschlägen, zum Beispiel Ungarn, Frankreich, Italien oder Rumänien, wird vorwiegend Positives über die Robinie berichtet.
Eigenschaften und Erscheinung von Robinie
Der mittelgroße Baum erreicht eine Höhe von rund 12 bis 25 m (maximal 30 m). Der Stammdurchmesser liegt dann zwischen 30-60 cm. Die astfreie Länge ist oft gering.
Häufig krummschaftig, teilweise unrund – diese Eigenschaften kann die Robinie mitbringen. Planmäßige Selektion und forstliche Pflege in Plantagen können Form und Dimensionen positiv beeinflussen. Besonders schnell gewachsenen Holz gilt als hart.
Ihr heller, schmaler Splint setzt sich deutlich vom gelbgrünen bis olivbraunen nachdunkelnden Kern ab. Der Faserverlauf ist durch die krumme oder exzentrische Wuchsform häufig unregelmäßig.
Die Nutzung des Holzes
Ihre hohe natürliche Dauerhaftigkeit macht dieses Holz zum guten Ersatz für tropische Hölzer. Kurze Transportwege und verantwortlicher Anbau sowie Einschlag machen aus ihr das Siegerholz des Klimawandels. Die Robinie eignet sich für Verwendungen im Außenbau, aufgrund der hohen Dauerhaftigkeit sogar mit Erdkontakt. Im Innenbereich wird sie oft zu Dekozwecken genutzt. Im Außenbereich wird das Holz im Garten- und Landschaftsbau verwendet. Gerne werden die Stämme für den Bau von Kinderspielplätzen eingesetzt.
Außerdem eignet es sich für Einsätzwecke, die maßhaltiges Holz erfordern. Etwa beim Rahmenbau von Fensterrahmen, Türen oder Wintergärten. Die oft interessante Struktur eignet sich für dekorative Möbeloberflächen, Treppen und Fußböden lassen sich im Innenbereich mit der Robinie gestalten. Durch Dämpfen kann das Robinienholz für die Verwendung im Innenbereich farblich angepasst werden.
Unser Tipp
Drei Punkte, die vor dem Einsatz der Robinie noch gut zu wissen sind:
1. Ein gutes Merkmal, um Holz aus den gemäßigten Breiten zu erkennen, ist die ausgeprägte gelbe Oberflächen-Floureszenz des Kernholzes.
2. Noch einen Tipp für empfindliche Menschen. Vorsicht vor allergischen Reaktionen bei der Verarbeitung. Flavonoide Inhaltsstoffe können bei der Verarbeitung bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.
3. Die Eisen-Gerbstoffreaktion ist ausgeprägt.