Hartholz gilt unter Architekten, Garten- und Landschaftsbauern, Möbeldesignern oder Tischlern als die dauerhafte VariantePatrick Hinzmann

Al Capone und das Hartholz

Hartholz gilt unter Architekten, Garten- und Landschaftsbauern, Möbeldesignern oder Tischlern als die dauerhafte Variante im Gegensatz zu… Ja, wozu eigentlich? Zum Weichholz. Der Unterschied zwischen Hartholz und Weichholz ist klar definiert. Relativ klar.
Weichhölzer, wie Lärche, Kiefer und Douglasie, Fichte oder Tanne, wachsen meist in den kälteren Regionen der Welt, sind immer grün und fast immer Nadelhölzer. Häufig werden sie als Bauholz eingesetzt. Sie sind leicht zu bearbeiten und stehen heute für viele Einsatzzwecke bereit. Denn falls gefordert, können sie durch moderne Verfahren vor Schädlingen oder Verfall geschützt werden. Hartholz hingegen stammt meist von laubtragenden Bäumen. Es ist deutlich aufwändiger in der Bearbeitung und meist widerstandsfähiger sowie aber nicht immer dauerhafter als sein weicher Verwandter.

Hartholz – die dauerhafte Lösung?

Was hat denn nun Al Capone mit Hartholz zu tun? Alphonse Gabriel „Al“ Capone galt als einer der berüchtigtsten Verbrecher im Amerika der 1920er und 30er Jahre. Er kontrollierte die Unterwelt Chicagos. Seine Geschäfte machte er mit illegalem Glücksspiel, Prostitution, Schutzgelderpressung und in der Prohibitionszeit mit illegalem Alkoholhandel. Bis heute ist sein Name auch mit der Bezeichnung »Geldwäsche« verbunden, da er als Erster illegale Einnahmen in Waschsalons investierte und mit dieser Verschleierungsmethode Vorbild für viele Steuerhinterzieher und Betrüger wurde. Was dieser Gangster mit Hartholz zu tun hat? Er wurde nie gefasst. Bis er des Steuerbetrugs überführt wurde. Das Ende des Gangsterlebens in Freiheit war das Werk der Steuereintreiber. Genau umgekehrt war es mit der Definition von Hartholz. Was es genau ist, definierte zum ersten Mal der Zoll. Also auch eine Steuerfrage.
Demnach sind Hölzer mit einer Darrdichte über 0,55 Gramm pro Kubikzentimeter, das sind beispielsweise Buche, Eiche und Esche, Harthölzer. Üblicherweise wachsen Harthölzer langsamer als weiches Holz. Das geht einher mit einer hohen Dichte und macht das Holz hart und schwer. Das trifft nicht nur für das Gewicht zu, es gilt genauso für die spätere Ver- und Bearbeitung.

Harthölzer ab einer Darrdichte von 550 Kg pro Kubikmeter

Hartholz gilt unter Architekten, Garten- und Landschaftsbauern, Möbeldesignern oder Tischlern als die dauerhafte Variante

Hartholz gilt unter Architekten, Garten- und Landschaftsbauern, Möbeldesignern oder Tischlern als die dauerhafte Variante

Bongossi 1200 kg/m³
Palisander 820 kg/m³
Pflaume 750 kg/m³
Apfel 730 kg/m³
Hainbuche 720 kg/m³
Robinie 690 kg/m³
Rotbuche 680 kg/m³
Eiche 660 kg/m³
Teak 630 kg/m³
Lärche 550 kg/m³

Die Baumart und die Härte des Holzes

Nicht immer lässt die Art des Baumes einen Rückschluss auf die Ausprägung, also die Härte und das Gewicht des Holzes zu. In Europa ist die Birke so ein Gewächs, das je nach Standort einmal als Weichholz und einmal als Hartholz gehandelt wird. Unter günstigen Wachstumsbedingungen, etwa die leicht sandigen Böden Brandenburgs, wächst sie schnell und liefert ein relativ weiches Holz, das mechanisch eher schwach ist. Steht der gleiche Baum in einem schattigen moorigen Nordhang, also einem Platz, wie es sie häufig in Skandinavien gibt, fallen die Zuwächse pro Jahr sehr gering aus. Das Holz wir wesentlich fester und die mechanischen Eigenschaften steigen um Klassen. Das führt dazu, dass eine finnische Birke sogar als Hartholz eingestuft werden kann und dementsprechend gehandelt wird.

Fest und schwer – Hartholz
Fest und schwer bedeutet nicht in jedem Fall gleich dauerhaft. Eine wesentliche Rolle spielen noch die Öle und die Zusammensetzung des Holzes, denn diese entscheidet mit darüber, wie gut ein Holz vor Wassereintritt und gegen Fraßfeinde oder Pilze geschützt ist. Buche, Esche oder Ahorn sind zwar sehr hart, gehören aber zu den am wenigsten dauerhaften heimischen Hölzern. Einige weiche Hölzer wie Lärche oder Douglasie sind hingegen relativ dauerhaft. Trotzdem ist die mechanische Belastbarkeit von Hartholz meistens hoch.

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