Esche die heimische Holzart

Die Esche ist ein sommergrüner heimischer Laubbaum. Ihr lateinischer Name lautet Fraxinus. Sie erreicht eine Höhe von 40 Metern. In Mitteleuropa ist sie stark verbreitet. Ihr Ausbreitungsgebiet reicht vom Flachland über die Mittelgebirge bis 700 m, im Schwarzwald bis 1230 m. In den Alpen wächst sie bis auf einer Höhe von 1400 Metern über dem Meer. In Europa sind vor allem die Arten der Gemeinen Esche, der Blumen Esche und der Quirl Esche heimisch. Bis auf die nördlichen skandinavischen Gebiete, sowie den südlichen Regionen in Spanien, Italien und Griechenland findet sich Eichengewächse durchweg in ganz Mitteleuropa.
Das hohe Gewicht des Holzes und seine hohe Dichte sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es für den Außeneinsatz nicht gut geeignet ist. Sie zählt zur Pflanzenfamilie der Ölbaumgewächse. Die gemeine Esche ist neben der Eberesche einer der wenigen einheimischen Bäume mit gefiederten Blättern. Der Baum wird gelegentlich bis zu 300 Jahre alt und kann in seltenen Fällen Stämme von 2 Metern Durchmesser bilden, häufiger sind naturgemäß Exemplare mit bis zu einem Meter. Für eine Wuchshöhe von 30 Metern braucht ein gesunder Baum rund 100 Jahre. Auf Grund der sehr guten Holzeigenschaften wird die Esche den Edellaubhölzern zugerechnet. Die Gemeine Esche wurde im Jahr 2001 zum Baum des Jahres gewählt.

Nutzung und Einsatzbereich der Esche

Die Esche ist keine Holzart, die wir zur Verwendung im Garten oder im Fassadenbau empfehlen. Der Witterung ausgesetzt, besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Eschenholz ist sehr wertvoll und lässt sich gut verarbeiten. Das Hartholz besitzt gute mechanische Eigenschaften. Die Oberfläche kann einfach bearbeitet werden. Diese Holzart ist ein schweres, ringporiges Holz. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Eschenholz ist zur Fertigung von Turngeräten und Werkzeugstielen gefragt. Eschenholz wird für Drechslerwaren (z.B. Möbelknöpfe), Bodenbeläge (Parkett / Dielenböden), Verkleidungen aus Holz für Wand und Decke, aber immer im Innenbereich genutzt. Das Eschenholz wird gern massiv oder als Furnier im Innenausbau und zur Möbelherstellung eingesetzt. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte wie Schlitten, Baseballschläger oder Snooker-Queues. Früher wurden aus Eschenholz auch Bögen, Teile für die Wagnerei sowie Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.

Was noch interessant ist

Die Esche ist eine klimatolerante und damit wichtige Baumart im klimabedingten Waldumbau. Allerdings ist sie durch das Eschentriebsterben in ihrem Bestand gefährdet und ein Anbau ist derzeit nicht ohne Risiko.
Durch Chalara fraxinea, das ist ein bisher unauffälliger Pilz, kommt es seit einigen Jahren zu Schäden in den Eschenbeständen. Das Problem tritt besonders in Europa auf. Bekannt ist das Phänomen als Eschentriebsterben. Die Erkrankung zählt zu den Tracheomykosen. Der Pilz wurde 2006 zuerst beschrieben und als Ursache des Eschentriebsterbens benannt. Über die Verbreitungsstrategie von Chalara fraxinea ist bisher nichts bekannt.
Seit 2016 gehen Wissenschaftler davon aus, dass das Zusammenwirken der Erkrankung des Eschentriebsterbens mit dem Asiatischen Eschenprachtkäfer zusammenhängt. Dieser hat bereits in Nordamerika erhebliche Schäden verursacht. Außerdem ist er bereits in Schweden aufgetreten. Im worst case könnte er zum vollkommenen Verschwinden der Eschen in Europa führen.
Aber: Es konnten einige Eschenarten entdeckt werden, die eine natürliche Resistenz gegen das Eschentriebsterben aufweisen, diese sollen benutzt werden, um eine spätere Wiederanpflanzung durchzuführen.