Die Lärche, gerade noch Weichholz.Patrick Hinzmann

Europäische Lärche das Brot-und-Butter-Holz der Terrassenbauer

Die europäische Lärche (Larix decidua), nennen wir sie das Brot-und-Butter-Holz unserer Terrassenbauer. Sie gehört zur Gattung der Lärchen (Larix) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie ist günstig, bietet eine gute Haltbarkeit und lässt sich wunderbar verarbeiten. Mit diesen Eigenschaften hat es diese Holzart ganz schnell in die Herzen unserer Tischler geschafft, die diese Terrassendielen Tag für Tag in die Hand nehmen und verarbeiten. Wer den Wald liebt, dem geht es genauso, er liebt diesen Baum. Denn als einer der ganz wenigen Nadelbäume der Welt verfärbt sich die europäische Lärche und wirft ihre Nadeln im Herbst ab. Was im Frühjahr an frischen und noch weichen Nadeln nachschiebt, leuchtet nach dem Hochsommer in Gelb bis hin zu strahlenden Orange Tönen. Ihre natürlichen Verbreitungsgebiete sind im wesentlichen die Alpen und einige Gebiete in den Karpaten.

Die europäische Lärche: Bauholz, Heilpflanze, Zierpflanze

Der Baum wurde und wird vielfältig genutzt. Und das sagen wir nicht nur aus der Sicht der Terrassen- und Fassadenbauer.
Auf natürlicher Basis produzierte Lacke und Klebemittel kamen selten ohne die Ingredienzen dieses Holzes aus. Ihnen wurde Lärchenterpentin zugegeben. Aus angebohrten Stämmen wird dabei das Balsam gewonnen.
Die Rinde war über Jahrhunderte beim Gärben von Leder gefragt. Ihre Tanine färben Leder schwarz. Noch heute nutzen Handwerker dieses einheimische Holz für den Bau von Dachstühlen. Lärchenholz gilt als sehr gutes Bauholz, da es das schwerste und härteste Holz der Nadelnutzhölzer in Europa ist. Das erklärt auch die weit verbreitete Nutzung als Draußenholz. Also Holz, dass gerne im Garten, beim Fassadenbau sowie bei Stegen, Gehwegen oder Holzverschalungen genutzt wird.
Weitere Verwendung findet die europäische Lärche auch bei Dachtragewerken, Wand- und Deckenkonstruktionen, Treppen, Geländern, Türen, Dielenböden und vielem mehr. Es sind ihre besonderen Eigenschaften, die das Lärchenholz auch für die anspruchsvolle Nutzung im Erd-, Wasser- und Brückenbau geeignet erscheinen lassen. Darüber hinaus findet die europäische Lärche im Bootsbau Verwendung.

Die europäische Lärche: günstig, bietet eine gute Haltbarkeit und lässt sich wunderbar verarbeiten.

Die europäische Lärche: Sie ist günstig, bietet eine gute Haltbarkeit und lässt sich wunderbar verarbeiten.

Eigenschaften der europäischen Lärche

Eigenschaften der europäischen Lärche zeigen, wie gut sie noch in das europäische Klima passt. Ob das so bleibt, hängt von vielen Faktoren ab, die jetzt noch nicht ganz klar zu beantworten sind. Die europäische Lärche ist nicht nur im Wald zu finden. Sie ist als standhafter Tiefwurzeler, der seine Nadeln abwirft und damit in den Winterstürmen weniger Angriffsfläche bietet, in der offenen Landschaft anzutreffen. Ihre Eigenschaften machen sie auch zum geeigneten Pionierbesiedler, Windschutzgehölz oder zur Parkpflanzung. Sie liebt sonnige Standort bei mittleren bis kalten Bedingungen. Sie kann auch Hitze widerstehen, braucht dann aber eine ausgeglichene Nährstoffversorgung. Sie ist oft im Gebirge zu finden. Die Wuchshöhen des Baumes erreichen 30 bis 40 Meter bei einem typischerweise durchgehenden Stamm.

Baum des Jahres
In die Liste der Bäume des Jahres hat sie es bereits 2002 in Österreich geschafft. 2012 war sie es in Deutschland. Zu schaffen machen ihr die steigenden Temperaturen. Ein Phänomen, das sich auch in den höheren und eigentlich kälteren Lagen der Gebirge zeigt. Beim Anbau in niederen, ozeanisch geprägten Lagen ist sie anfällig für den Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii). Außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung kann die Lärche zudem unter der sogenannten „Lärchendegeneration“ leiden. Diese wird durch niedere Bakterien hervorgerufen und äußert sich durch Nadelvergilbungen, Triebstauchungen und Hexenbesen.