Rohdichte

Rohdichte klingt nach Physik oder Chemie und ist auch nicht weit davon entfernt. Aber kein Grund sich sorgen zu machen. Die Rohdichte von Holz meint das je nach Holzart spezifische Gewicht des Holzes. Da dieselbe Holzart ein sehr unterschiedliches Gewicht haben kann, hat man sich auf die Rohdichte als vergleichbaren Wert geeinigt. Denn das Gewicht eines Baumstammes hängt maßgeblich vom enthaltenen Wasser ab. Ist diese Sättigung hoch, wie beim frisch geschlagenen Holz, ist auch das Holz am schwersten. Mit zunehmender Trocknung nimmt das Gewicht ab. Die Rohdichte ist beim gleichen Trocknungszustand von der Holzstruktur abhängig. Je mehr Holraum sich sozusagen zwischen den Fasern befindet, desto leichter ist das Holz im Vergleich zu Volumen. Aber der Reihe nach.

Die Rohdichte und die Feuchtigkeit im Holz

Zunächst muss das Holz erst einmal in einen trockenen Zustand kommen. Denn nasses oder feuchtes Holz wird weder verarbeitet, noch kann es zur Wärmegewinnung verbrannt werden. Es muss also trocknen.
Von darrtrockenem Holz spricht man, wenn es künstlich in einem Trockenofen bei 103° C auf 0 % Holzfeuchte gebracht wurde. Das sind die beiden Extreme. Nasses, also frisch geschlagenes Holz ist am schwersten, darrtrockenes Holz ist am leichtesten. Das heißt, das Gewicht, besser die Masse, des Holzes ist von seinem jeweiligen Wassergehalt abhängig.

Was ist mit der Rohdichte des Holzes gemeint?

Die Rohdichte des Holzes – manchmal liest man auch etwas vom spezifischen Gewicht, was dasselbe meint – ist vom Wasser im Holz abhängig.
Das wiederum ist beim frisch geschlagenen Baum am höchsten. Mit zunehmender Trocknung nimmt das Gewicht ab. Von den hier aufgeführten Hölzern haben Fichte und Tanne die geringste, Eiche die höchste Dichte.

Rohdichte des Holzes, hierbei handelt es sich um ungefähre Werte, die je nach Standort nach oben und nach unten abweichen können. Zuerst waldfrisch, dann luftrocken kg/Kubikmeter:

Fichte, ohne Rinde   800   480
Tanne, ohne Rinde    900   460
Kiefer, ohne Rinde   800   520
Buche, mit Rinde     1100  780
Eiche, mit Rinde     1200  870

Die Rohdichte muss errechnet werden: Die Rohdichte stellt Zellwandsubstanz zum Hohlraum im Holz ins Verhältnis. Das bedeutet, dass sie Aufgrund von Erfahrungen und Durchschnittswerten errechnet werden muss. Das heißt, sie wird meist Kubikzentimetern g/cm³ oder in Kilogramm kg/m³ angegeben.

Wie schon beschrieben, hängt die Rohdichte vom Wasser im Holz ab. In der Literatur sind die Rohdichtewerte üblicherweise für gebrauchsfeuchtes Holz in Räumen oder für darrtrockenes Holz angegeben. Darrtrocken heißt künstlich auf null getrocknetes Holz. Beim Raumklima pendelt sich die Holzfeuchte auf die sie umgebende Luftfeutche von rund 12 Prozent ein.

r12 = Rohdichte bei Raumklima = ca. 12% Holzfeuchte

r0 = Rohdichte bei 0% Holzfeuchte = darrtrockenes Holz

Warum die Rohdichte bei derselben Holzart unterschiedlich ausfällt?
Warum dieselbe Holzart eine unterschiedliche Rohdichte haben kann? Das liegt am Wachstum. Dieses ist abhängig von der Nährstoffversorgung und ganz wesentlich von den Vegetationsperioden. Nehmen wir die Lärche. Sie wächst im gemäßigten Klima deutlich schneller und bildet dabei breite Jahrringe aus. Dieselbe Baumart wächst aber auch im Gebirge oder in Skandinavien. Dort liegen die Temperatur niedriger, die Vegetationsphasen sind kürzer und die Jahresringe sind enger. Das bedeutet auch, das der Baum weniger Volumen ausbildet.