Tanne – viel mehr als nur der Weihnachtsbaum.Patrick Hinzmann

Tanne – viel mehr als nur der Weihnachtsbaum

Nach der Fichte und der Kiefer ist die Tanne, Edeltanne oder Weistanne, botanisch auch Abies alba, der dritthäufigste Nadelbaum in unseren Wäldern. Und nicht alle Nadelbäume sind Tannen. Was sie bedroht sind der Vorzug der Fichte aus wirtschaftlichen Gründen und ihre Fressfeinde. Besonders Rehe und Rotwild lieben den heimischen Baum.
Unter guten Bedingungen wächst eine Tanne 55 m hoch. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden. Dabei produzieren sie deutlich mehr Holz als die Fichte. Die Tanne ist ein sehr regelmäßig verzweigter, immergrüner Baum mit durchgehendem Stamm. Der junge Baum hat eine kegelförmige Krone. Ihr Wurzelwerk reicht bis 1,60 m in die Tiefe, es ist eher schwach verzweigt. Von den Nadelbäumen ist sie am besten im Boden verankert, was ihr Nährstoffe und Stabilität sichert. Im Vergleich zu anderen Nadelbäumen ist sie weniger sturmwurfgefährdet.

Tanne – viel mehr als nur der Weihnachtsbaum.

Tanne – viel mehr als nur der Weihnachtsbaum.

Tanne: Darrdichte von rund 430 kg/m³
Das Holz der Tanne und seine wirtschaftliche Bedeutung
Wer die Tanne wirtschaftlich betrachtet, muss einen Blick auf die Fichte werfen. Denn sie ist die Hauptkonkurrentin der Tanne und hat sie wirtschaftlich längst weit überholt. Aktuelle klimatische Entwicklungen können das Bild verschieben. Im Vergleich zum Fichtenholz wird das Tannenholz in der weiteren Verarbeitung gelendlich als minderwertiger betrachtet. Obwohl auch das Tannenholz sehr gute technologischen Eigenschaften und sogar Vorteile gegenüber der Fichte zeigt.

– Tannenholz hat keine Harzgänge und Harzgallen.
– Ihr Holz ist schwerer, dauerhafter und wetterbeständiger. Im Erd- und Wasserbau wird es deshalb der Fichte vorgezogen.
– Zu den Eigenschaften gehört auch, dass ihr Holz eine bessere Tragfähigkeit und Imprägnierbarkeit zeigt.

Abhängig vom Standort können auch Qualitätsmängel beim Tannenholz auftreten. Dazu zählten der »Nasskern« sowie die »Ringschäligkeit«.
Unter »Nasskern« verstehen Forstleute einen Holzkern mit hohem Feuchtigkeitsgehalt. Dieser Wert kann bei der Tanne viermal höher liegen als bei der Fichte.
»Ringschäligkeit« entsteht durch Risse entlang der Jahrringe. Mit steigendem Alter wächst auch das Risiko.

Ökologische Bedeutung der Tanne für den Wald

Die Tanne spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem oder knalliger ausgedrückt: bei der Katastrophenvorsorge. Der Grund ist ihre hervorragende Eignung für Mischwälder und ihr stabiles tiefes Wurzelbild. Beides macht sie zu einer aktiven Säule für das Wasserreservoir Wald.
Die Weißtanne ist die ideale Baumart für Mischwälder oder mehrstufig aufgebaute Wälder und ökologischer Stabilisator. Durch das tiefgreifende Wurzelsystem werden einerseits schwere nasse Waldböden aufgeschlossen, anderseits verbessert der Baum die Wasserspeicherung im Boden. Denn wenn große Niederschlagsmengen im Gebirge abregnen, und sie auf einen ungesunden Wald mit Bäumen ohne entsprechende Standfestigkeit treffen, geht dieser Wald mit seiner Speicherwirkung verloren.

Tannen als Lebensraum für Tiere
Auch für die Biodiversität spielt die Tanne eine bedeutende Rolle. Die Samen enthalten sehr viel Fett. Vögel und Nagetiere wie Eichhörnchen, Mäuse und anderen Waldbewohnern dienen sie als Nahrung. Wird ein Samen verschont, und fällt er auf einen günstigen Boden, dann sprießt daraus eine neue Tanne. Davon oder von den jungen Trieben ernähren sich dann Rehe, Hirsche und anderes Wild.
Diverse Schmetterlinge leben unter anderem vom Nektar des Baumes. Unter der Rinde bohren zahlreiche Käferarten ihre Gänge. Sie ernähren sich vom Holz und legen ihre Eier in den Gängen ab. Wenn diese Bewohner überhandnehmen, wie zur Borkenkäferplage, dann stirbt die Tanne. Die Gefahr dafür ist in Mischwäldern am geringsten.

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