Tropenholz-Alternative Nummer 2: Thermoholz

Alternative Thermoholz: Wer auf Tropenholz verzichten möchte, kennt die Gründe. Diese Gründe sprechen nicht gegen jedes Tropenholz, oft ist aber eine Trennung schwierig. Tropenholz aus kultiviertem Anbau etwa gilt als sauber, leidet aber unter dem Ruf, nicht die gleiche Qualität zu erfüllen, wie die natürlich gewachsenen Bäume. Oft sind Flora und Fauna in Mitleidenschaft gezogen, in bestimmten Bereichen geht die Abholzung von tropischen Hölzern auch auf Kosten der Ureinwohner.

Wer dieser Unklarheit aus dem Weg gehen möchte, sucht nach Alternativen zum Tropenholz. Wir hatten bereits eine genannt. Das ist WPC. Eine andere Alternative zum Holz tropischer Provenienz ist das Thermoholz. Es stammt aus heimischen Wäldern und erfüllt oft die gleiche Dauerhaftigkeitsklasse wie Tropenholz.

Was heißt Dauerhaftigkeit?
Nicht jedes Holz ist für den dauerhaften Einsatz im Freien geeignet. Für eine Orientierung sorgt an dieser Stelle die Sortierung in Dauerhaftigkeitsklassen. Sie reichen von 1 bis 5. Je kleiner, desto besser kommt das Holz mit den Anforderungen im Freien zurecht. Zu diesen zählen vor allem die Bewitterung, mit Regen, Nebel und Tau, aber auch die UV-Strahlung der Sonne sowie die Angriffe durch Schädlinge wie Insekten und Pilze.
Die deutsche Industrie Norm, wer es genau wissen möchte: DIN EN 350-2, regelt die Einsortierung in die Dauerhaftigkeitsklassen. Dabei geht es um die Eigenresistenz gegenüber holzzerstörenden Insekten und Pilzen. Die Klassen reichen von 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft).

Holzart nach Dauerhaftigkeitsklassen:

1 – sehr dauerhaft: Teak, Ipé, Massaranduba, Thermoesche,
2 – dauerhaft: Bangkirai, Thermofichte, Robinie, Thermokiefer
3 – mäßig dauerhaft: Sibirische Lärche, Garapa, Douglasie
4 – wenig dauerhaft: Europäische Lärche, Kiefer kdi
5 – nicht dauerhaft: Esche, Buche, Birke, Ahorn, Erle, Pappel

Warum brauchen wir Thermoholz?

Nach dieser Klassifizierung kommen die heimischen Hölzer nicht sehr gut weg. Wer das Holz also dauerhaft draußen einsetzen möchte, wie das bei Terrassen der Fall ist, muss sich nach Alternativen umsehen. Bei den heimischen Laubhölzern ist die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Mikroorganismen, die das Holz angreifen zu gering. Doch ein speziell entwickeltes Verfahren macht Buche, Esche und Kiefer genauso dauerhaft wie Tropenholz: Die thermische Modifizierung, auch Thermobehandlung. Thermoholz ist also eine Alternative zum Tropenholz.

Was ist Thermoholz?
Thermoholz stammt meist von heimischen Hölzern und veredelt diese durch Erhitzen. Diese Hölzer steigen meist um eine bis drei Stufen in der Dauerhaftigkeitsklasse. Damit sind sie bestens für den Einsatz auf der heimischen Terrasse geeignet.

Wie wird Thermoholz hergestellt?
Bei der Behandlung wird das Thermoholz kontrolliert erhitzt. Der Sauerstoff wird dabei reduziert, es kann also nicht verbrennen, es treten aber zwei Effekte ein, die sie aus der eigenen Küche kennen. Feuchtigkeit reduziert, sie entweicht durch die Hitze aus dem Holz. Zweitens karamellisiert der im Holz enthaltene Zucker. Das führ zu einer karamellfarbenen Tönung des Holzes. Der in Form von Stärke im Holz enthaltene Zucker bietet Schädlingen eine Nahrungsbasis. Da die Zuckermoleküle durch die Hitze reduziert werden, entzieht dieser Schritt den Schädlingen die Nahrungsbasis. Ein wesentlicher Faktor für die längere Nutzungsdauer von Thermoholz gegenüber unbehandeltem Holz.

Tropenholz-Alternative Nummer 2: Thermoholz

Auf der Suche nach einer Tropenholz-Alternative Nummer: Thermoholz.

Nicht nur die Resistenz gegen Ungeziefer
Die Thermobehandlung steigert nicht nur die Widerstandskraft der heimischen Hölzer gegen Ungeziefer, auch die Witterungsbeständigkeit steigt. Die Neigung zur Feuchtigkeitsaufnahme vermindert sich und das Quellen und Schwinden verringert sich so enorm.

Heimisches Holz wird dauerhaft durch Thermobehandlung
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Thermoholz-Terrassendielen aus heimischem Holz sind ebenso langlebig wie Tropenhölzer. Thermoesche zum Beispiel ist mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft) bzgl. der Resistenz vergleichbar mit Ipe und Cumaru. Das Gleiche gilt für die brandenburgische Kiefer. Sie liebt den sandigen Boden der Region, ist in ihrem ursprünglichen Zustand und ihrer Einsortierung in die Stufe vier der Dauerhaftigkeitsklassen, für den Einsatz im Freien ungeeignet. Als Thermoholz erfüllt sie die Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2.
Einige Hölzer sind als Thermoholz nicht als Konstruktionsholz zugelassen oder sollten aufgrund möglicher Rissbildung nicht als tragendes Teil auf dem Balkon genutzt werden. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an. Hier finden Sie unsere Kontakte.