Terrassendielen: Grundregeln für den Bau einer Holzterrasse
Holzterrasse bauen – Tipps, Anleitung und mehr
Terrassendielen für die Holzterrasse und Holz für den Landschaftsbau, sowie für die Gestaltung des eigenen Gartens – damit liegen Sie voll im Trend. Zum Glück sagen wir. Oder wünschen Sie sich die Allgegenwart der Waschbetonplatten zurück? Heutzutage werden Terrassen aus Holz immer moderner und zudem häufiger gebaut. Deshalb haben wir uns entschlossen, Ihnen in diesem Artikel Tipps für den Bau der eigenen Holzterrasse zu geben. Bei unseren Tipps und Beiträgen bemühen wir uns um eine klare Sprache, die nicht nur Tischler und Handwerker verstehen. Erfahren Sie jetzt also alles, was es zum Bau einer Holzterrasse zu wissen gibt.
Holzterrasse bauen – die wichtigsten Grundsätze
Damit Sie an Ihren Terrassendielen und der entsprechenden Unterkonstruktion Ihrer Holzterrasse lange Freude haben, sollten Sie einige Grundregeln beachten. Deshalb notieren wir an dieser Stelle unsere Kurzliste mit den Regeln für den Holzterrassenbau. Ausführlich erklären wir jeden einzelnen Punkt in den nächsten Abschnitten.
Achten Sie bitte darauf, die folgenden Hinweise und Grundsätze zu befolgen, wenn Sie Ihre Terrasse aus Holz bauen möchten:
- Zu große Kontaktflächen zwischen Diele und Unterkonstruktion sind zu vermeiden und ähnliche Lebensdauer von Dielen sowie Unterkonstruktion müssen ausgewählt werden.
- Terrassendielen benötigen Luft, achten Sie auf ausreichende Belüftung durch eine entsprechende Unterkonstruktion.
- Nutzen Sie passende Terrassendielen mit entsprechenden Maßen bezüglich Verwendungszweck, Nutzung und Aufbauhöhe der Terrasse
- Glatte Oberflächen bieten eine verbesserte Rutschfestigkeit und trocknen schneller ab als geriffelte. Nutzen Sie vorzugsweise also glatte Terrassendielen für Ihre Holzterrasse.
- Die Holzterrasse lebt und arbeitet, sie benötigt also etwas mehr Platz zwischen den Dielen als andere Optionen.
Vermeiden Sie zu große Kontaktflächen bei Holzterrassen
Beim Bau Ihrer Holzterrasse sollten Sie zu große Kontaktflächen zwischen Unterkonstruktion und Terrassendielen vermeiden. In der Breite sollten diese Flächen nicht mehr als 5 Zentimeter, in der Länge nicht mehr als 15 Zentimeter betragen. Sollten Sie Ihre Holzterrasse mit zu großen Kontaktflächen bauen, kann es zu ungewollten Feuchtigkeitsansammlungen kommen und das auftreffende Regenwasser kann nicht mehr optimal abfließen.
Entsprechend verrotten hölzerne Terrassen, die in direktem und großflächigem Kontakt zu ihrer Unterkonstruktion stehen, auch bedeutend schneller als andere. Daher sollten Sie die Unterkonstruktion für Terrassen immer mit bedacht und sorgfältig auswählen. Nebenbei erhöht eine zu große Kontaktfläche auch die Spannungen auf das Holz. Je höher die Spannung, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Dielen wölben oder verbiegen. Da Holz ein lebendiges und dauerhaft wandelbares Material ist, sollten Sie sich noch vor den ersten Schritten unbedingt informieren.
Achten Sie auf eine gute Belüftung der Holzterrasse
Bau einer Holzterrasse aus Thermokiefer, Befestigung mit LIGO S Terrassenverbindern auf einer Unterkonstruktion aus Thermokiefer
Achten Sie schon bei der Planung der Holzterrasse auf die richtige Durchlüftung. Dazu empfehlen wir einen Abstand zum Untergrund von 15 Zentimetern oder mehr. Der Abstand wird in der Regel durch passende Unterkonstruktionen erreicht, auf welche die Terrassendielen später geschraubtwerden. In der Regel reicht es aus, eine gut geplante Unterkonstruktion zu verwenden und auf die entsprechenden Dielenabstände zu achten. Wichtig ist also hauptsächlich, dass Ihre Holzterrasse nicht ständig in Kontakt mit Feuchtigkeit steht. Gerade, wenn die Terrasse oft oder dauerhaft im Schatten liegt, kann Feuchtigkeit vom Boden oder bedingt durch regnerisches Wetter sonst schnell zum Problem werden. Durch die fehlende Sonneneinstrahlung trocknen die schattig gelegenen Dielen nie vollständig aus und das Holz bleibt durchgehend ein wenig feucht.
Hinweis: Bringen Sie Ihre hölzernen Terrassendielen daher bitte niemals direkt auf dem Untergrund an und vermeiden Sie eine Montage, die täglich auftretende Feuchtigkeit am Boden (wie Morgentau) mit den Holzdielen in Kontakt bringen könnte.
Wählen Sie entsprechend starke Holzdielen aus
Weniger ist mehr – dieser Grundsatz gilt hier nicht. Terrassendielen sollten eine gewisse Stärke, also Dicke haben, damit Sie lange Freude an Ihnen haben. Deshalb raten wir bei Nadelhölzern wie Lärche oder Douglasie zu einer Stärke von 27 Millimetern oder mehr. Für Laubholz, wie Bangkirai, Bambus oder Eiche, empfehlen wir mindestens 20 Millimeter Holzstärke. Bitte beachten Sie in diesem Fall auch, dass die gewünschten und notwendigen Abstände zwischen den Terrassendielen Ihrer Holzterrasse immer vom Material der Terrassendielen abhängig sind. Auch die Unterkonstruktion und andere Drainagesysteme spielen dabei eine wichtige Rolle.
Bei Nadelholz sollten Sie mindestens eine Stärke von 27mm verwenden, bei Hartholz reichen auch 21mm. In jedem Fall muss der Unterkonstruktionsabstand dem Material und der Stärke der Dielen gerecht werden.
Setzen Sie auf glatte Holzdielen, um eine Holzterrasse zu bauen
Terrassendielen mit glatter Oberfläche besitzen in der Regel andere Eigenschaften, als solche mit geriffelter Oberfläche. Auf nassen Holzterrassen mit glatten Terrassendielen rutschen Sie sogar weniger als auf geriffelten. Die 3 wichtigsten Vorteile von glatten Holzdielen sind schnell und simpel zusammengefasst: Auf glatten Oberflächen läuft Wasser besser ab, die Dielen nehmen weniger Schmutz auf und sind entsprechend leicht zu pflegen sowie haltbarer und die Abnutzung beim Gehen ist bedeutend gleichmäßiger. Daher ist die Wahl einer glatten Holzterrasse ggf. die Bessere.
Verschiedene Oberflächenprofile von Holz-Terrassendielen
Planen Sie beim Bau einer Holzterrasse stets den nötigen Fugenabstand ein
An heißen trockenen Sommertagen zieht sich das Holz zusammen, im Herbst, wenn es kälter wird und der Niederschlag steigt, braucht es mehr Raum. Wir sagen, das Holz lebt. Deshalb sollte der Abstand zwischen den Dielen bei Nadelholz bei 7 Millimetern liegen, bei Hartholz tun es auch 4 mm. Diese lebendigen Eigenschaften gelten aber nicht nur, während Sie Ihre Holzterrasse bauen. Auch, sobald die Dielen verlegt wurden und die gesamte Konstruktion steht, arbeitet das Holz weiter. Daher müssen Sie beim Bauen darauf achten, die Verbindungen nicht unnötig fest anzuziehen.
Schritt-für-Schritt eine Holzterrasse bauen
Bau einer Holzterrasse aus Thermokiefer auf einem Balkon, Unterkonstruktion ebenfalls Thermokiefer, Terrassenverbinder LIGO S
Damit Sie Ihre Holzterrasse selbst bauen können, sollten Sie sich an einige Arbeitsschritte und Hinweise halten. Die angesprochenen Hinweise finden Sie direkt über diesem Abschnitt und können sich in der Regel bei allen Arten von Terrassen aus Holz daran orientieren. Des Weiteren würden wir Ihnen gerne unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung vorstellen, die Sie an der Hand nimmt und Ihnen erklärt, wie der Bau funktioniert.
Fläche abstecken
Bestimmen Sie die Terrassenfläche und stellen Sie ein Gefälle von 2 % sicher. Hierfür wird der Bereich der späteren Terrasse zunächst sorgfältig abgesteckt. Dafür werden Holzpflöcke und Richtschnuren genutzt, die Sie um den Bereich stecken und spannen. So können Sie diese als Orientierungshilfe verwenden. Halten Sie beim Abstecken immer im Hinterkopf, dass das 2 % Gefälle gegeben sein muss. Dieses muss selbstverständlich von angrenzenden Gebäuden wegführen. Umgerechnet bedeutet ein 2 % Gefälle im Übrigen, dass die Fläche pro Meter um 2 cm abfällt.
Untergrund ausheben
Sollten Sie noch eine Grasnarbe auf dem gewünschten Bereich Ihrer Holzterrasse haben, entfernen Sie diese mit einem Spaten. Die Tiefe der Grube ist dabei von den Materialien, die Sie verwenden wollen, abhängig. Halten Sie auch hier das angesprochene 2 % Gefälle genauestens ein. Sollten Sie eine Einfassung anbringen wollen, müssen alle Seiten der Fläche um 50 cm vergrößert werden.
Untergrund vorbereiten
Glätten Sie den gesamten Bereich nur sorgfältig mit einer Harke und sammeln Sie störende Materialien, etwa Steine und Wurzeln oder andere Pflanzenteile, auf. Sobald Sie fertig sind, sollten Sie auf einer ebenen und erdigen, feinkrümeligen Fläche stehen. Anschließend muss der gesamte Bereich verdichtet werden. Dafür ist eine Rüttelplatte notwendig, die Sie in der Regel im Baumarkt ausleihen oder beim Baumaschinenverleih gegen eine kleine Gebühr erhalten können.
Tragschicht anbringen
Nun werden Sie Schotter benötigen. Bringen Sie eine rund 20 cm dicke Schotterschicht mit einer Korngröße von 0 mm bis maximal 45 mm auf und achten Sie darauf, in Teilschritten zu arbeiten. Das heißt, sie bringen immer nur rund 5 cm bis 10 cm Schotter auf, verdichten diesen und wiederholen den Schritt. Kontrollieren Sie dabei immer wieder das Gefälle.
Ausgleichsschicht aufbringen
Verteilen Sie jetzt rund 4 cm stark eine Schicht aus Splitt auf der verdichteten Schottertragschicht. Diese ist als Ausgleichsschicht gedacht, daher sollte die Korngröße unbedingt zwischen 2 mm und 5 mm liegen. Mit einem Brett kann die neue Schicht dann glatt gezogen und das Gefälle erneut geprüft werden.
Vlies verlegen
Verlegen Sie bitte auch entsprechendes Vlies. Die Vlies-Streifen sorgen später dafür, dass keinerlei Unkraut durch die Holzterrasse wächst und verhindern somit auch neu entstehenden Kontakt zum Boden oder zu Feuchtigkeit, wie Morgentau. Achten Sie darauf, dass die Vlies-Bahnen stets um 10 cm überlappen, um vergessene Stellen oder leicht durchdringbare Orte zu verhindern.
Gehwegplatten auslegen
Nun werden Gehwegplatten im Bereich der Terrasse ausgelegt. Diese dienen später als stabiler Untergrund zwischen Unterkonstruktion und Boden bzw. für Stelzlager; daher raten wir Ihnen dazu, diesen Schritt auf keinen Fall zu überspringen. Der Maximalabstand zwischen den Steinreihen muss dem nötigen Unterkonstruktionsabstand entsprechen. Bitte achten Sie auch darauf, die Platten immer gerade zu verlegen und auf Platten und Steine mit Sprüngen oder Macken zu verzichten, um die Stabilität nicht zu gefährden. Sollten Sie die Terrasse direkt an Ihrem Wohnhaus bauen wollen und entsprechend einen ebenen Übergang zur Türschwelle haben, ist der Einsatz einer Entwässerungsrinne sinnvoll..
Unterkonstruktion montieren
Nun wird die Unterkonstruktion verlegt. Halten Sie sich dabei an deren spätere Position und halten Sie immer einen Abstand von mindestens 3 cm zu umliegenden Hauswänden ein. Legen Sie auf den Steinplatten Granulatpads aus. Diese befinden sich dann zwischen den Platten und der Unterkonstruktion und verhindert Fäulnis durch Regen und Feuchtigkeit.
Terrassendielen verlegen
Montieren Sie die erste Diele nach Verlegeplan entweder parallel oder winklig zu der Hauswand, sofern Sie die Holzterrasse direkt an Ihrem Gebäude nutzen möchten. Das Gefälle der Unterkonstruktion sollte immer weg vom Haus führen, egal in welcher Richtung Sie die Dielen montieren. Der Abstand zur Hauswand muss in jedem Fall mindestens 2 cm betragen. Bei bodentiefen Fenstern und Türen sollte zusätzlich eine Entwässerungsrinne (Gitterrost) direkt am Haus verlegt werden. Wenn Sie über kein überstehendes Dach verfügen, ist das ganz besonders wichtig. So kann Regen und Spritzwasser weitgehend ablaufen, ohne die Hauswand unten zu verschmutzen und Sie bleiben von einer nassen Überraschung im Zimmer verschont..Verlegen Sie alle weiteren Holzdielen mit ausreichendem Abstand und verschrauben Sie diese mit passenden Schrauben und Befestigungen.
Schraubenköpfe versenken
Sollten Sie sich für eine sichtbare Verschraubung der Terrassendielen entscheiden, nutzen Sie bitte immer einen Bohrsenker. Dieser bohrt das Holz vor und schafft gleichzeitig den Platz, um den Schraubenkopf bündig im Holz zu versenken. Der Bohrsenker sollte immer einen Millimeter kleiner sein, als die Schraube. Achten Sie auf ein einheitliches Schraubbild.
Bauen Sie Ihre Holzterrasse aus sicheren, zuverlässigen Materialien
Damit Ihre Holzterrasse nach dem Bau auch wirklich sicher steht und lange genutzt werden kann, benötigen Sie zuverlässige Unterkonstruktionen für Terrassen sowie hochwertige und sauber verarbeitete Terrassendielen aus Holz. Wir empfehlen Ihnen für den Materialkauf einmal in unserem Shop vorbeizuschauen sowie unseren cleveren Holzrechner für Terrassendielen zu nutzen – dieser berechnet Ihnen in kürzester Zeit den Materialbedarf sowie die Kosten des Projekts.
Unterkonstruktion 45 x 70 mm, sib./kan.Lärche
Unterkonstruktion 45 x 70 mm, Angelim Pedra
Unterkonstruktion 45 x 70 mm, Bangkirai
Unterkonstruktion 42 x 65 mm, Cupiuba
Aluminium Unterkonstruktion 26x60mm
Bitte wenden Sie sich bei Fragen oder Anmerkungen direkt an unseren Kundenservice. Sie erreichen unsere Mitarbeiter:Innen hierfür entweder telefonisch unter 0331-8700 1145 oder können uns eine Nachricht an info@holz-service-24.de senden.
WPC Unterkonstruktion von Kovalex