Bläue - wenn Holz eine blaue Verfärbung aufweist
Von Bläue sprechen die Experten, wenn das Holz eine blaue Verfärbung aufweist. Diese Holzverfärbung kann bei verschiedenen Holzarten ins Grau und Schwarz tendieren. Wir kennen rund 100 verschiedene Pilzarten, die vornehmlich Nadelholz grau¬schwarz oder bläulich verfärben.
Die gute Nachricht - keine ernsthafte Bedrohung
im Zusammenhang mit der Bläue ist die, dass das Holz dabei weder an Stabilität noch an anderer Belastbarkeit verliert. Bläuepilze können sich nur von den Inhaltsstoffen des Splintholzes ernähren. Vor allem nutzen sie die nährstoffhaltigen Parenchymzellen. Sie verwerten weder das Lignin noch die Cellulose, deshalb führt der Befall durch Bläue nicht zu ernsthaften statischen Problemen. Da Holz aber immer auch optisch bewertet wird, kann es sich um einen optischen Mangel handeln, der die Fassade, die Terrasse oder jede andere Holzkonstruktion weniger schön erscheinen lässt. Aber Vorsicht. Es kann auch eine Aufwertung sein. Zwar hat das Phänomen seine Ursache in Pilzen, es handelt sich dabei aber nicht um eine Holzfäule. Da die Bläuepilze sich lediglich von Zellinhaltsstoffen wie Zucker, Stärke und Eiweiß ernähren. Die Holzsubstanz selbst greifen diese hungriger Lebewesen nicht an.
Ganz unbeachtet sollten Sie die Bläue dennoch nicht gewähren lassen, denn sie kann der erste Schritt hin zu einer einsetzenden Holzfäule sein, die dann auch Auswirkungen auf Stabilität und Statik der Konstruktion hat. Also empfehlen wir die Behandlung mit einem Fungizid. Unter den Fungiziden, also den Mitteln gegen Pilzbefall, haben N-Trihalomethylthio-Verbindungen wie Fluorfolpet, Dichlofluanid, Tolylfluanid und Iodocarb sowie Carbendazim die beste Wirkung.
Primäre Bläue |
Der erste Befall dieser Art findet sich im Stammholz. Das ist meist dann
der Fall, wenn der Baum frisch geschlagen im Wald oder im Lager liegt
und der Pilz von der Hirn- oder Mantelfläche aus in stehende oder
liegende Stämme eindringt.
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Schnittholzbläue / Sekundäre Bläue |
Sie stellt sich erst nach dem Einschneiden des Holzes ein.
Bedingt durch Raumfeuchte oder Baufeuchte. |
Anstrichbläue
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Sie ist zu beobachten, wenn bereits getrocknetes oder verarbeitetes Holz (Gartenbänke, Balken) wieder
Feuchtigkeit aufnimmt. Oft passiert dies nach Schäden der
Oberflächenbeschichtung, aber auch auf unbeschichtetem Holz.
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Immer dringt Wasser in das Holz und immer zieht es Pilze nach sich, die zu der blauen, grauen oder schwarzen Verfärbung des Materials führen. Deshalb stimmt auch die Beobachtung, dass sich bereits getrocknetes Holz immer von Bohrstellen oder Leimfugen aus verfärbt. Weil die Feuchtigkeit an diese Stellen zuerst in das Holz eindringt.
Gewollte Bläue oder was Architekten lieben
Eines
noch: Nicht immer ist das Ergebnis dieser winzigen Pilze ein Ärgernis.
Denn in vielen unseren Beiträgen und Baudokumentationen finden Sie
Holzfassaden oder Terrassendecks, die gewollt vergrauen. Das ist der
natürliche Prozess, der auf die Montage von bewitterten und der Sonne
ausgesetzten Decks und Fassaden folgt. Wir sprechen vom edlen Vergrauen.
Sonnendecks, Terrassen, Stege, aber auch Holzfassaden werden so auf
natürliche Weise mit diesem silber-grauen Finish überzogen. Dahinter
steckt kein anderer Prozess, als hinter der Bläue mit seinen natürlichen
Helfern.
Architekten nutzen das durch die Verwitterung entstehende
Farbspiel an unbehandelten Holzfassaden. Gleichzeitig verzichten sie so
auf nicht beständige Farbbeschichtungen auf Holz und gewinnen eine
unverwechselbare Fassadenansicht. Betrachten Sie das Ergebnis einfach
als vielfältiges farbliches Klangbild.
📌 Unser Tipp: Schutz vor Bläue
Bei
maßhaltigen Bauteilen aus Holz, wie etwa Fensterrahmen oder Türen raten
wir vor einer filmbildenden Beschichtung zunächst zu einer Behandlung
mit einem Bläueschutzmittel. Wir empfehlen dafür Koralan Holzöl (für
Nadel- und Harthölzer) oder Koralan Holzöl Spezial (für Nadelhölzer).
Dieses kann natürlich auch bei Fassadenhölzern eingesetzt werden.